Mitte Juni hat der DBV-Fachausschuss Milch seine Sitzung in Bremerhaven mit einer Fachexkursion zum Thema Moorvernässung verbunden. Experten der Landwirtschaftskammer und des Grünlandzentrums stellten ihre Forschungsprojekte zu diesem Thema vor und erläuterten Komplexität sowie Konsequenzen der angestrebten Moorvernässung für die dort ansässige Landwirtschaft und Siedlungsstrukturen. Als Klimabeitrag unterstützt der Fachausschuss das Anliegen einer flächendifferenzierten und abgestuften Moorvernässung auf freiwilliger Basis mit betroffenen Landwirten. Dafür bedarf es partizipativer und regional kleinräumlicher Gesamtkonzepte in Verbindung mit einem entsprechenden Wassermanagement. Zudem müssen die wirtschaftlichen Konsequenzen für die Landwirte herausgearbeitet und finanziell ausgeglichen werden. Eine Verdrängung der Landwirte zu Gunsten der Moorvernässung lehnt der Fachausschuss ab. Auf der weiteren Agenda des Fachausschusses standen die Milchmarktentwicklung, europäische Gesetzesinitiativen, die Überarbeitung des Tierschutzgesetzes und die aktuellen Entwicklungen bei QM-Milch. Der Fachausschuss war sich einig, dass vor allem die zunehmenden strukturellen Auflagen der europäischen und nationalen Politik für Planungsunsicherheit und eine kaum noch vorhandene Investitionsbereitschaft in den Betrieben ursächlich sind. Aktuelles Beispiel ist die Überarbeitung des Tierschutzgesetzes, das eine wirtschaftliche Nutztierhaltung grundsätzlich nicht in Frage stellen darf bzw. weiter ermöglichen muss.(DBV)